In fremden Betten

Jedes Hotel hat eine eigene Persönlichkeit. Sie steckt in den Details der Einrichtung, im Namen des Hotels und im Personal. Schon im Foyer schlägt sie den Gästen entgegen und schafft eine Atmosphäre, aus der sie sich nicht mehr befreien können. Denn sie sind Fremde, fern von ihren Familien, anonym und allein. Die Fremdheit macht sie offen für die Vorschläge, die ihnen der Ort ins Ohr flüstert. Für eine Weile rumoren sie im Bauch des Hotels, das sie irgendwann wieder ausspuckt: vielleicht glücklicher, vielleicht einsamer, vielleicht fremder als je zuvor. Das Publikum schafft mit seiner Imagination ein Hotel – und sieht dann zu, was das Haus mit seinen Gästen anstellt. So entsteht aus der Atmosphäre des speziellen Ortes ein rasanter Mix aus dramatischen, komischen oder romantischen Schicksalen. Das kann zu einer Liebeskomödie führen. Oder zu einem Horrorfilm. Zu einer Gangstergeschichte. Oder zu einem existentialistischen Stück über Sinn und Unsinn. Alles ist möglich. Phantastisches und sehr unterhaltsames Improtheater um eine bizarre Hauptfigur: ein Hotel.